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Zwischen Büro und Homeoffice – Unternehmen brauchen feste Regeln

Das Jahr 2020 hat in der Arbeitswelt tiefe Spuren hinterlassen. Viele Beschäftigte haben seit dem ersten Lockdown ihr Büro kaum oder sogar gar nicht mehr betreten und arbeiten durchgängig von Zuhause aus.

Die Bundesregierung diskutiert deshalb bereits seit Monaten über ein mögliches Homeoffice-Gesetz, das einen rechtlichen Anspruch, aber auch Themen wie Versicherungsschutz oder eine steuerliche Förderung regeln soll.

Ein solches Gesetz wäre hilfreich, da das Homeoffice bei Arbeitgebern und Beschäftigten gleichermaßen immer weiter an Akzeptanz gewinnt. Allerdings, so Reiner Hoffmann, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), in einem aktuellen Gastkommentar im Handelsblatt, sollten Unternehmen dabei den Wunsch nach Flexibilität beachten. Zwar wollen auch viele Arbeitnehmer nach der Krise weiterhin von Zuhause aus arbeiten, aber nicht unbedingt jeden Tag. Deshalb sollten Unternehmen es sich gut überlegen, ob sie tatsächlich ihre Büroflächen dauerhaft verkleinern wollen. Dabei droht die Gefahr, dass die Mitarbeiter in Zukunft „Reise nach Jerusalem“ spielen müssen, weil nicht mehr genug Bürokapazität für alle existieren. Auch die Bedeutung des Büros als Ort des Zusammenkommens und Austauschs sollten Manager nicht unterschätzen, wenn sie über den Arbeitsplatz der Zukunft nachdenken.

Weiter sollten Unternehmen auch darauf achten, dass sie die Gesundheit ihrer Mitarbeiter im Blick behalten. Die Erwartungshaltung, dass Mitarbeiter durchweg erreichbar sein müssen, wenn sie Zuhause arbeiten, oder problemlos länger arbeiten können, wirkt sich auf Dauer negativ auf das Wohlbefinden aus. Auch die Begeisterung für Videocalls hat im Laufe des Jahres abgenommen. Deshalb sollten Organisationen klare Regeln für die Arbeit im Homeoffice aufstellen, die sich an den Bedürfnissen der Mitarbeitern ausrichten, und diese auch durchsetzen.

Verändern sich unsere Städte?

Dauerhaft könnte sich der Trend zu mehr Homeoffice auch auf die Stadtentwicklung auswirken: so hat eine aktuelle Umfrage des Bitkom ergeben, dass jeder Fünfte von der Stadt aufs Land ziehen würde, wenn er größtenteils im Homeoffice arbeiten könnte. Vor allem jüngere Berufstätige zwischen 16 und 24 Jahren (35 Prozent) bzw. 25 und 34 Jahren (29 Prozent) stehen dieser Option offen gegenüber, um ihre Wohn- und Lebensqualität zu erhöhen.

Es zeigt sich, dass Unternehmen in Zukunft unterschiedliche Anforderungen berücksichtigen müssen, um ihren Mitarbeitern flexibles Arbeiten zu ermöglichen. Deshalb sollten Manager derzeit keine voreiligen Entscheidungen treffen, wie die Verkleinerung der Büroflächen, wenn noch nicht abschließend abzusehen ist, wie genau sie sich künftig aufstellen müssen. Stattdessen sollten Unternehmen die Erfahrungen der letzten Monate nutzen, um die Rahmenbedingungen zu schaffen mit denen flexible Arbeit für Arbeitgeber und -nehmer auch in Zukunft erfolgreich funktionieren kann.

Weiterführende Links:

Handelsblatt: Nach der Corona-Pandemie: Wie der Arbeitsplatz der Zukunft aussehen sollte (€)
Bitkom: Homeoffice statt Büro: Jeder Fünfte würde umziehen

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Autoreninfo

Christine Siepe leitet das Team Business Partner & Inside Sales. Zuvor sorgte sie langjährig in der Unternehmenskommunikation für eine eindeutige Positionierung von Materna am Markt über verschiedene Kommunikationskanäle wie Print, Social Media und Online. Die Dipl. Betriebswirtin ist seit mehr als 25 Jahren im Unternehmen tätig.

2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Ich persönlich finde es als Angestellte bei der TUM in Vollzeit mit 40.25 Std pro Woche als das Angenehmste wenn ich 2.5 Tage im Büro sein kann und zwei Tage in der Heimarbeit. Perfekt für Menschen.

    Antworten
    • Christine Siepe
      Mai 13, 2021, 7:28 am Uhr

      Vielen Dank für Ihr Feedback. Ein ähnliche Meinung höre ich auch in vielen Gesprächen mit Kollegen. In diese Richtung könnte es sich also in der Praxis entwickeln.

      Antworten

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