Angesichts unserer vernetzten Arbeitswelt und der Herausforderung, immer mehr Prozesse zu digitalisieren, ist in Organisationen heute komplexes Denken und Handeln gefragt. Einfache Problemlösungen haben ausgedient, für agile Organisationen gibt es kein Standard-Rezept. Wie können wir mit dem stetigen Wandel erfolgreich umgehen? Ein Rückblick auf das ÖV-Symposium.
Eine wichtige Voraussetzung für den erfolgreichen Umgang mit Komplexität ist es, Probleme im Kontext zu betrachten und die Dynamiken im System zu erkennen. Der Schlüssel dazu ist die Fähigkeit, systemisch zu denken. Damit bewegt sich der Fokus weg von der reinen Ereignisorientierung, hin zu einer proaktiven Gestaltung und nachhaltigen Problemlösung. So gelingen auch dynamische Veränderungsprozesse.
Die Thematik ist natürlich auch für die öffentliche Verwaltung interessant, wo es gilt, Silos aufzulösen und die Voraussetzungen für effizientere Prozesse zu schaffen. „NRW!Digital – Wir leben Veränderung“ war das Motto des 19. ÖV-Symposiums, dem größten Behördentreffen in NRW, das vergangene Woche in Münster stattfand. Materna, die Infora Unternehmensberatung und die CIO-Stabsstelle des Landes Nordrhein-Westfalen organisieren das ÖV-Symposium jedes Jahr gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbänden in NRW. Neben den aktuellen Digitalisierungsthemen in der Verwaltung, wie Onlinezugangsgesetz, Portalverbund, E-Rechnung, E-Akte und Einblicken in aktuelle Digitalisierungsprojekte, gab es für die rund 650 Veranstaltungsteilnehmer dieses Mal auch einen unterhaltsamen Exkurs in eine Welt der Komplexität, in der immer noch die „organisch Intelligenten“ die Superstars sind. Lassen sich komplexe Dinge vereinfachen oder müssen wir sie letztlich nur akzeptieren?
Mit ihrem Impulsvortrag „Denkfehler 4.0: Warum Digitalisierung Ihr kleinstes Problem ist“ lud die diplomierte Informatikerin und Expertin für holistisches Management Stephanie Borgert zum Perspektiv-Wechsel ein und beleuchtete auf spannende und humorvolle Weise verschiedene Beispiele aus dem Alltag. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Unternehmen und Behörden erfolgreich mit dem stetigen Wandel umgehen können und was sie von Veränderungen abhält. Mit Stephanie Borgert`s Worten gesprochen, sind die Dinge heutzutage nicht kompliziert, nur komplex. Und: Komplexes Denken ist nicht einfach, aber man kann es trainieren!
„Unkompliziert!“ – ist auch der Titel ihres veröffentlichten Arbeitsbuches, in dem es darum geht, neue Perspektiven einzunehmen und somit Lösungsräume zu erweitern. Es zeigt konkrete Vorgehensweisen für Unternehmer, Führungskräfte, Projektmanager und Praktiker, die nach Lösungen im Umgang mit der Komplexität in ihrem Berufsalltag suchen. Es gibt Denkwerkzeuge an die Hand, mit denen sich systemisches Verständnis und komplexes Handeln an einfach nachvollziehbaren Beispielen aus dem Alltag erarbeiten lässt.
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Der Artikel hat mir sehr gut gefallen. Bitte mehr davon.
🙂
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