Viele Berufstätige kommen derzeit zu der Erkenntnis, dass die Bürowelt der Zukunft eine andere sein könnte. Mit dem Umzug ins Homeoffice haben sich virtuelle Konferenzen sowie das gemeinsame gleichzeitige Arbeiten an Dokumenten als die neue Normalität etabliert.
Erste Büros haben zwar wieder geöffnet, jedoch nur mit begrenzter Kapazität. Geschäftsreisen oder große Business-Meetings bleiben auch heute noch die Ausnahme. Und solange Schulen und Kitas nur teilweise geöffnet haben, werden viele Mütter und Väter weiterhin Zuhause arbeiten. Pendler, die zuvor täglich ein oder zwei Stunden auf dem Weg zu ihrem Arbeitsplatz verbrachten, entdecken neue Freiheiten in ihrem Leben und haben mehr Zeit für Hobbys oder Familie. Zahlreiche Umfragen der vergangenen Wochen haben gezeigt, dass Mitarbeiter überwiegend zufrieden sind mit der neuen Situation – ein Beispiel dafür liefert die Befragung des Fraunhofer FIT Instituts, über die in der Zeitschrift Personalwirtschaft berichtet wird.
Manager erwarten dauerhafte Veränderung
Die Süddeutsche Zeitung veröffentlichte die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage der Online-Stellenbörse Stepstone zum Thema Veränderung der Arbeitswelt. Darin zeigen sich zwei Drittel der befragten Chefs positiv überrascht, wie gut die Zusammenarbeit mit digitalen Tools funktioniere. Die Folge: 55 Prozent der Führungskräfte erwarten, dass sich die Arbeitsorganisation in irgendeiner Form dauerhaft verändern wird.
Auch die Städte könnten sich verändern
Die Experten des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) haben sich Gedanken dazu gemacht, wie die neue Welt nach Corona aussehen könnte. Auf ihrem Blog haben sie dazu zehn Thesen veröffentlicht. So werden Menschen künftig und dauerhaft spürbar weniger Geschäftsreisen unternehmen und die Nutzung des Homeoffice wird massiv ansteigen. Jede Fahrt ins Büro basiert auf einer immer wieder neu und bewusst getroffenen Entscheidung für diesen speziellen Arbeitsort. Damit entfällt der dauerhafte Druck, jeden Morgen ins Büro gehen zu müssen und der Anteil sogenannter digitaler Nomaden wird ansteigen, da mehr Menschen für längere Phasen dem Büro fernbleiben können. Besonders spannend für Stadtplaner ist die These, dass mehr Menschen darüber nachdenken, aus der Stadt zu ziehen und sich auch jenseits des Speckgürtels der Metropolen niederzulassen. Diese und weitere interessante Aussagen sind auf dem IAO-Blog nachzulesen.
Veränderung steuern und begleiten
Verantwortliche Manager sollten daher genau prüfen, ob die eigene Organisation für einen dauerhaften Wechsel der Arbeitskultur bereit ist – technisch, organisatorisch, aber auch mental. Damit dürften in den kommenden Monaten Projekte für das Change-Management verstärkt in den Fokus vieler Abteilungen rücken, von IT über HR bis zur Arbeitsorganisation. Konzepte und Tipps zum Start vermitteln die Experten von Materna. Mehr dazu auf unseren Webseiten zum Change- und Akzeptanz-Management.
Links:
Fraunhofer FIT: Zufrieden im Homeoffice
Süddeutsche Zeitung: Stepstone Homeoffice-Umfrage
Fraunhofer IAO: Veränderte Arbeitswelt nach Corona
Materna: Change- und Akzeptanz-Management