Zum Ende des Jahres 2021 hat die Agentur Next:Public die Studie „Verwaltung in Krisenzeiten II“ veröffentlicht. Die deutschlandweite Befragung knüpft an die im Vorjahr veröffentlichte erste Bestandsaufnahme an und liefert weitere Erkenntnisse darüber, wie sich die Corona-Pandemie auf den öffentlichen Dienst auswirkt und welche Handlungsbedarfe es gibt. Medien wie ZDF, Zeit Online und Handelsblatt haben die Informationen aufgegriffen und darüber berichtet. Wir sind ein Partner der Studie und geben hier einen Überblick.
Seit sich die Beschäftigten im öffentlichen Dienst vor fast zwei Jahren praktisch über Nacht auf völlig neue Arbeitsbedingungen und Herausforderungen umgestellt haben, hat sich einiges getan. Wie die zweite Studie „Verwaltung in Krisenzeiten“ zeigt, gibt es neben einigen Fortschritten noch immer technische und strukturelle Defizite im neuen Arbeitsalltag der Behörden. Jetzt gilt es, den Krisenmodus mit entsprechenden begleitenden Regelungen und Maßnahmen in den Normalzustand zu überführen, denn eines ist klar: die neue Normalität ist längst da.
Verwaltungsbeschäftigte wollen mehr im Homeoffice arbeiten
Der erneuten Studie zufolge arbeiteten im zweiten Jahr der Pandemie rund 60 Prozent der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes mehrheitlich im Homeoffice (5 Prozent mehr als im Vorjahr). Und das mobile Arbeiten ist beliebter denn je: mehr als 90 Prozent der Verwaltungsbeschäftigten möchten zukünftig unter anderem im Homeoffice arbeiten. In der Neuauflage der Studie wurden erstmals Gründe erfragt, an denen Homeoffice-Wünsche scheitern: an fehlenden technischen Voraussetzungen (30 Prozent), fehlenden durchgängig digitalen Prozessen (30 Prozent) oder am Widerstand durch die Vorgesetzten (26 Prozent). Die Präsenzkultur im öffentlichen Dienst ist noch immer weit verbreitet und sollte zur Sicherung der künftigen Krisenfestigkeit und hinsichtlich der Attraktivität der öffentlichen Verwaltung als Arbeitgeber auf den Prüfstand gestellt werden.
Homeoffice-Bedingungen ausbaufähig
Im Vergleich zur Arbeitssituation vor der Corona-Pandemie empfinden 45 Prozent der Befragten – und damit drei Prozent mehr als im Vorjahr – die Arbeitsbelastung als höher oder sehr viel höher. Die Arbeitsausstattung hat sich zwischen den Jahren 2020 und 2021 zum Teil verbessert und technische Kommunikationsmittel wie Videokonferenzen haben in der Nutzung sowie Nutzerzufriedenheit stark zugenommen. Trotz Homeoffice und dem Einsatz teils privater Technik gab es jedoch kaum Schulungen zu IT-Sicherheit und Datenschutz. Demzufolge gibt es beim internen Arbeitsalltag der Behörden Nachhol- bzw. Verbesserungsbedarf bei den Sicherheitsvorkehrungen und der technischen Ausstattung.
Verwaltungsangebote noch nicht zufriedenstellend
Trotz zunehmender Digitalisierung und vermehrter Nutzung von digitalen Verwaltungsangeboten zeigt sich in der parallel durchgeführten Bürgerbefragung, dass die Zufriedenheit mit den digitalen Verwaltungsangeboten gesunken ist. Die Modernisierung der Prozesse muss nun noch stärker ins Blickfeld rücken. Nach wie vor sind der Ausbau der Verbindungsnetze und Rechenzentren für cloudfähige Services sowie die elektronische Aktenführung grundlegende Voraussetzungen für eine zukunftssichere und moderne Verwaltung.
Materna unterstützt Behörden bei der Einführung der elektronischen Akte, vom flexiblen Dokumenten-Management-System bis zur professionellen Gesamtlösung für die elektronische Vorgangsbearbeitung. Mehr dazu erfahren Sie auf unserer Webseite.
Alle Ergebnisse der Studie finden Sie unter folgendem Link: Verwaltung in Krisenzeiten