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Ist IoT out? – Von der reinen Technologie hin zu neuen Geschäftsmodellen

Vor einigen Jahren war das Internet der Dinge (IoT) das große Schlagwort in der Technologiebranche. Fast jede Woche gab es neue Innovationen und Anwendungen, die das Potenzial hatten, unsere Welt zu verändern. Doch inzwischen ist es stiller geworden. Ist IoT wirklich out, oder hat es sich einfach nur von einem Hype zu einer etablierten Technologie entwickelt? 

Das Internet der Dinge (IoT) bezeichnet die Vernetzung von physischen Geräten, Fahrzeugen, Gebäuden und weiteren Objekten, die mit Technologien ausgestattet sind, um Daten zu sammeln und auszutauschen. Diese Vernetzung ermöglicht es, Prozesse zu optimieren, Kosten zu senken und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. 

Die Entwicklung der Funktechnologien und Edge-Devices

In den letzten Jahren konnte es einem so vorkommen, dass fast jeden Monat eine neue Technologie erschien, die ein spezifisches IoT-Problem löst oder eine vorhandene Technologie durch eine effizientere ersetzt. Beispiele dafür sind zahlreiche Funktechnologien wie Sigfox, auf die LoRaWAN und NB-IoT bzw. LTE-M folgten, die in kurzer Folge auf den Markt kamen. Sie bieten unterschiedliche Qualitäten bezüglich Energieverbrauch, Bandbreite und Verfügbarkeit, was sie für verschiedene Anwendungsfälle geeignet macht. Daneben gibt es weitere Funkstandards, die es nie aus einer Nische schafften oder speziell für eine Nische entwickelt wurden. 

Auch bei Edge-Devices und zugehöriger Software gab es große Fortschritte in schneller Folge. Edge-Devices erfassen und verarbeiten Daten direkt an der Quelle, bevor sie an zentrale Systeme weitergeleitet werden, was die Latenz und den Datenverkehr im Netzwerk reduziert.  Schlussendlich haben auch die IoT-Plattformen eine vergleichbare Entwicklung hinter sich, die durch immer neue Funktionen, Spezialisierungen und Protokollunterstützungen gekennzeichnet war. 

Von der Technologie zur Anwendung

Die Frequenz, mit der Neuerungen im Bereich IoT auf den Markt kommen, hat in der letzten Zeit deutlich abgenommen und die Fortschritte bewegen sich auf eher kleinen Skalen. Ist IoT also out und wurde durch etwas anderes abgelöst? Tatsächlich wird die Tagesordnung aktuell nicht mehr durch IoT, sondern durch Künstliche Intelligenz in all ihren Spielarten bestimmt. Das bedeutet aber nicht, dass IoT nicht mehr relevant wäre oder nicht mehr existieren würde – das Gegenteil ist eher der Fall. 

Wenn man sich den Gartner Hype Cycle vor Augen führt, dann ist IoT definitiv auf dem „Plateau der Produktivität“ angekommen. Der Gartner Hype Cycle beschreibt die Entwicklung neuer Technologien in fünf Phasen: 

Quelle: Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Hype-Zyklus)

IoT hat diese Phasen durchlaufen und ist nun ein fester Bestandteil von Produkten und Services vieler Branchen. Damit geht einher, dass eine gewisse Ruhe zu einem Thema eintritt, weil es eben kein Hype, sondern gelebte Realität ist. Des Weiteren hat sich das Thema IoT von der reinen Technologie hin zu den Einsatzzwecken wie beispielsweise dem Connected Car oder Self-Service-Automaten für Werkzeuge bewegt. Technologie allein kreiert keine neuen Umsätze und reduziert auch keine Produktionskosten. Erst die Einbettung in Prozesse und vollständige Lösungen generiert den Mehrwert. 

Es ist daher wenig sinnvoll, neue Technologien in diesem Kontext zu feiern. Stattdessen rücken Themen wie „neue Geschäftsmodelle“, „digitale Erweiterung von Produkten“ oder „Kostenreduktion“ in den Vordergrund. Welche Technologie dabei im Detail eingesetzt wird, ist zweitrangig, solange die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Es ist hilfreich, mit Experten zusammenzuarbeiten, die in beiden Bereichen Erfahrung haben, um die entsprechenden Verknüpfungen und Schlüsse ziehen zu können. 

IoT im Kontext neuer Geschäftsmodelle

Zahlreiche Geschäftsmodelle kommen nicht mehr ohne IoT aus. Neue Umsätze werden häufig über digitale Zusätze wie mobile Apps generiert, ohne dass das eigentliche Produkt erneuert werden muss. Mit Ansätzen wie Condition Monitoring oder Predictive Maintenance werden Kosten in der Produktion und im Betrieb reduziert. Condition Monitoring bedeutet die kontinuierliche Überwachung von Maschinen und Anlagen, um Wartungsbedarfe frühzeitig zu erkennen und Ausfallzeiten zu minimieren. Predictive Maintenance bezieht sich auf die vorausschauende Planung von Wartungsarbeiten durch die Analyse von Sensordaten, um ungeplante Ausfälle zu vermeiden und die Effizienz zu steigern. Für all diese Themen wird IoT als Basis benötigt, um die notwendigen Daten bereitzustellen. 

IoT ist also nicht out, sondern hat sich vom Hype zum Arbeitspferd entwickelt, das im Hintergrund werkelt. Es ermöglicht die Digitalisierung und Optimierung von Prozessen und schafft die Grundlage für innovative Geschäftsmodelle. 

Informationen zu IoT-Lösungen von Materna finden Sie hier. 

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Autoreninfo

Marcus Götting ist Vice President IoT Consulting & Development bei Materna.

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