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Hurra, hurra, die Schule kommt jetzt aus dem Internet

Die Corona-Krise ist nicht nur ein Stresstest für die gesamte Wirtschaft, auch Schüler und Lehrer mussten schnell Wege finden, wie sie sich untereinander elektronisch austauschen. Wer die Diskussion bei Start der DSGVO-Verordnung rund um die Nutzung von E-Mails zur Kommunikation mit Schülern verfolgt hat, der konnte schon ahnen, dass dies keine leichte Aufgabe für Schulen wird.

Dabei sind durchaus schon erste Pilotlösungen auf Landesebene für das digitale Lernen verfügbar. Dazu zählt die Thüringer Schul-Cloud, bei deren Entwicklung unter anderem das Hasso-Plattner-Institut (HPI) involviert ist. Mit diesem System arbeiteten nach Auskunft des Bildungsministeriums Ende März bereits 53 Schulen mit rund 24.300 Schülern, zu Beginn der Schulschließung waren es erst 25 Pilotschulen. Weitere 267 Schulen werden momentan in das digitale System eingepflegt.

In Baden-Württemberg hatte das Kultusministerium die kostenfreie Lösung Moodle als Lernmanagementsystem für praktische alle Schulen bereitgestellt. Auf den plötzlichen Ansturm war die Plattform jedoch nicht vorbereitet und so gab es laut Medien starke Anlaufschwierigkeiten durch überlastete Server.

Damit zeigt sich das Grundproblem, vor dem viele Schulen nun stehen: In den letzten Jahren wurden zahlreiche Entwicklungen verpasst und jetzt müssen spontan Lösungen gefunden werden, um einen digitalen Fernunterricht zu realisieren.

Mutige Ideen werden gesucht

Der Digitalpakt der Bundesregierung kann hierbei auch nur begrenzt helfen. Es fehlt zwar auch an Technik, es ist aber vor allem der Mangel an digitalen Lernkonzepten, der die flächendeckende Umsetzung von eLearning ausbremst. Welche Rolle die Lobby der Lehrbuchverlage hierbei spielt, die ja weiterhin ihre gedruckten Ausgaben verbreiten möchten, könnte sicher auch stärker diskutiert werden. Die Kultusminister der Länder sollten die aktuelle Situation als Ansporn sehen, das Bildungssystem in Zukunft weiter zu modernisieren.

Dass bei den Schülern selbst dieser Wunsch vorhanden ist, zeigt eine aktuelle Umfrage des ITK-Branchenverbands Bitkom. Kinder wachsen heutzutage in einer digitalisierten Welt auf und fordern dies auch für ihre Schulen ein. So betrachtet der Großteil der befragten Schüler (83 Prozent) die Digitalisierung als eine Chance für Schulen und sechs von zehn empfinden den fehlenden Einsatz digitaler Medien als dringlichstes Problem ihrer Schule. „Für die Schüler steht die Digitalisierung ganz oben auf der Agenda. Die starke Nachfrage nach digitalen Technologien, digitalen Konzepten und digitalen Inhalten ist ein Auftrag, den alle Schulen annehmen müssen“, kommentiert Bitkom Präsident Achim Berg die Ergebnisse.

Das Coronavirus stellt uns alle vor bisher unbekannte Herausforderungen. Die Situation zeigt aber auch, dass wir rasch kreative Lösungen finden und uns jetzt schon auf ähnliche Situationen in der Zukunft vorbereiten können. Auch das Schulwesen sollte die aktuelle Lage als Chance begreifen, sich zu modernisieren, um den Schülern auch weiterhin Bildung auf den bestmöglichen Wegen zu vermitteln.

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Autoreninfo

Christine Siepe leitet das Team Business Partner & Inside Sales. Zuvor sorgte sie langjährig in der Unternehmenskommunikation für eine eindeutige Positionierung von Materna am Markt über verschiedene Kommunikationskanäle wie Print, Social Media und Online. Die Dipl. Betriebswirtin ist seit mehr als 25 Jahren im Unternehmen tätig.

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