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Gut planbar, wenig Überraschungen – so hilft klassisches Projektmanagement

Sind die Rahmenbedingungen eines Projekts fest abgesteckt, kann ein traditionelles Projektmanagement mit seinem monolithischen und holistischen Ansatz hilfreich sein.

Klassisches Projektmanagement folgt einem monolithischen und holistischen Ansatz. Dabei wird davon ausgegangen, dass am Anfang eines Projektes ein definierter Endzustand beschrieben und geplant wird. Ergebnisse (Qualität), Nutzen, Kosten, Termine und Ressourcen werden zu Beginn eines Projektes berücksichtigt. Damit existiert aber von Anfang an eine Unschärfe in der Planung, die gewöhnlich im Projektverlauf zunimmt – vor allem bei langlaufenden Projekten. Änderungen in der Projektabwicklung werden möglichst vermieden, da sie aufwändige und oftmals kostspielige Projektanpassungen nach sich ziehen.

Da Unplanbarkeiten und Abweichungen in jedem Projektabschnitt auftreten können, wird häufig mit Puffern gearbeitet und den Themen Risiko-Management sowie Änderungs-/Claim-Management im Projektverlauf besondere Aufmerksamkeit gezollt. Ein gleichbleibendes Budget mit einem fixen Terminrahmen im Projekt verträgt sich nicht mit vielen neuen oder sich ändernden Anforderungen, vor allem, wenn diese erst spät im Verlauf des Projekts gestellt werden.

Klassisches Projektmanagement basiert auf einem standardisierten Vorgehensmodell, das eine Abfolge von Projektphasen vorsieht, die linear oder parallel verlaufen können (Wasserfallmodell, V-Modell, PRINCE2, Simultaneous Engineering, Spiralmodell etc.). Dieser Ansatz eignet sich grundsätzlich für Vorhaben mit (vermeintlich) im vornherein „feststehenden Anforderungen“, bei denen benötigte Ressourcen (Personal, Budget etc.) und weitere Aspekte gut planbar sind. Auch Projekte mit hohen gesetzlichen oder regulativen Vorgaben oder einem hoher Transparenz- und Steuerungsbedarf benötigen meist die Unterstützung durch eine klassische Projektmanagement-Methode.

Abbildung 1 zeigt den allgemeinen Ablauf in einem PRINCE2-Projekt.

Im nächsten Blog-Beitrag stelle ich Ihnen die agile Projektmanagement-Methode vor.

 

Literaturangaben
Boehm/Turner (2008): Balancing agility and discipline. A guide for the perplexed, Adison-Wesley
Ebert (2014): Systematisches Requirements Engineering, dpunkt.Verlag
Schelle (2014): http://gpm-blog.de/projektklassifikationen-und-handlungsempfehlungen-fur-das-projektmanagement/, aufgerufen: 22.08.2019
Timinger (2017): Modernes Projektmanagement – Mit traditionellem, agilem und hybridem Vorgehen zum Erfolg, Wiley
Timinger/Seel (2016): Ein Ordnungsrahmen für adaptives hybrides Projektmanagement, Projektmanagement aktuell

 

Alle Beitrage dieser Blog-Serie:

Teil 1: Projektmanagement-Methoden: klassisch, agil und hybrid
Teil 2: Gut planbar, wenig Überraschungen – so hilft klassisches Projektmanagement
Teil 3: Da ist Bewegung drin! – Schritt für Schritt zum Ziel mit agilem Projektmanagement
Teil 4: Die Mischung macht’s! – Hybrides Projektmanagement ist oft der Schlüssel
Teil 5: So finden Sie die richtige Projektmanagement-Methode für Ihr Projekt

Schlagwörter: Projektmanagement, Projektmanagement-Methoden

Autoreninfo

Nadin Ebel arbeitet als IT-Projektleiterin, Beraterin für ITSM und akkreditierte ITIL-Trainerin. Sie verfügt über langjährige Erfahrungen in ITIL, ISO-20000-Zertifizierung, Rollout-Management, IT-Infrastruktur, Managed Services und Security. Sie hat sich zudem als Fachbuch-Autorin einen Namen gemacht.

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