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Föderales Datenmanagement

Föderales Datenmanagement für smarte Services im Public Sector

Smarte Prozesse und Services benötigen Daten, die bereichsübergreifend zur Verfügung stehen. Ein verlässlicher rechtlicher Rahmen muss dabei die Datenhoheit der Beteiligten sichern. Erfahren Sie mehr zu unserem Architekturmodell für ein föderales Datenmanagement und wie es eingesetzt werden kann.

Beim Thema Datennutzung besteht bekanntlich ein grundsätzlicher Interessenskonflikt. Diesen zu lösen, ist derzeit eine der größten Herausforderungen, um in Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung neue bahnbrechende Lösungen und Services zu ermöglichen. Wie lassen sich die Interessen an der Datenverfügbarkeit mit dem Recht der beteiligten Parteien auf die Datensouveränität vereinbaren? Wie den immer noch in den Tiefen vieler Organisationen schlummernden Datenschatz heben, ohne entgegen geltenden Rechtsvorschriften wie die DSGVO zu handeln.

Ob im B2C oder B2B: Nutzer haben das Recht an ihren Daten

Die Regelungen der DSGVO zum Schutz der personenbezogenen Daten von Privatpersonen werden im Wesentlichen auf den Umgang mit Daten im B2B- und Business to Administration (B2A)-Kontext übertragen. In jedem Falle wird unterschieden zwischen Datenhalter und Datenbesitzer. So werden beispielsweise der Käufer oder Mieter einer Maschine oder Anlage automatisch Eigentümer der Daten, die der Hersteller damit sammelt. Als solche entscheiden sie, was mit diesen Daten passieren darf und was nicht. Auch bei der Überlassung von Fahrzeugen gilt: der Fahrzeughersteller stellt die Fahrzeugdaten zur Verfügung, während die Fahrzeughalter diese Daten nutzen. So können sie sich beispielsweise für einen Service-Anbieter ihrer Wahl entscheiden und ein Vendor-Lock-in wird damit vermieden.

Was bedeutet das föderale Datenmanagement für Städte und Kommunen

In einem föderalen Datensystem wird eine Behörde künftig zum Föderator über alle Daten, die sie erhebt. Das gilt auch für Softwareprodukte, mit denen Behörden ihre Verwaltungsprozesse abwickeln. Das heißt, die beauftragende Behörde behält jeweils die Kontrolle über die damit erfassten Daten. Die Kommune kann entscheiden, benötigte Daten DSGVO-konform, also unter Beachtung persönlicher Datenschutzrechte, an andere Dienstleister zu übertragen. So ergeben sich neue Möglichkeiten in der Zusammenarbeit mit Service-Anbietern. Beispielsweise bleibt die Kommune bei der Überlassung der auf öffentlichen Parkflächen erhobenen Daten an Betreiber von Smart Parking Systemen Eigentümer der Daten, die Betreiber dürfen sie in einem festgelegten Rahmen nutzen und nicht ohne Erlaubnis der Kommune an Dritte weitergeben.

Der souveräne Datenaustausch in einer föderierten Datenarchitektur auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene bietet eine Basis für viele datengetriebene Verwaltungsdienste im Bereich Mobilität und Verkehr. Ein technischer Architekturbestandteil sind dabei die von Materna entwickelten Konnektoren, die den Datenaustausch permanent automatisch prüfen und sicherstellen, dass die Anforderungen an die Datenqualität und Zugriffsregelungen eingehalten werden.

Praxisbeispiel: Bessere Vorsorge im Bereich Katastrophenschutz

Gemeinsam mit der Stadt Freiburg hat Materna derzeit ein Konzept für ein föderales Datenhaus auf kommunaler Ebene entwickelt, bei dem es um die optimale Vernetzung aller Beteiligten im Katastrophenfall geht. Das Szenario: In der Freiburger Altstadt mit ihren engen Gassen und belebten Plätzen müssen Einsatzkräfte bei einer Großveranstaltung eine schnelle Evakuierung vornehmen.

Um alle Beteiligten optimal auf eine solche Situation vorzubereiten, soll die Stadt ein übergreifendes Lagebild zur Verfügung stellen. Es gilt, präventiv zu vermeiden, dass zu viele Menschen auf zu engem Raum in eine Massenpanik geraten. Dabei helfen Sensoren im öffentlichen Raum, die das Besucheraufkommen –  jedoch keine einzelnen Besucher – überwachen. Es wird definiert, bei welchen Werten welche Bereiche evakuiert, gesperrt oder geöffnet werden sollen und wie Feuerwehr, Polizei, Sicherheits- und Rettungsdienste, Veranstalter sowie  lokale Kaufhaus- bzw. Mall Betreiber zusammenarbeiten.

Mit Lösungen, die auf einem föderalen Datenhaus basieren, lassen sich unterschiedlichste Szenarien deutschlandweit entwickeln und vorhandene Systeme verbessern.

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Autoreninfo

Kerstin Krüger ist als PR- und Marketing Projekt-Managerin bei Materna tätig. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt im Content Management und in der Betreuung verschiedener Kanäle der Unternehmenskommunikation wie Kunden-Newsletter und Corporate Blog. Ihr Themenschwerpunkt ist der Public Sector.

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