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Digitale Transformation: ist Deutschland nun vorne mit dabei oder nicht?

Deutschland gleiche einem digitalen Entwicklungsland, sagen die einen. Andere Stimmen sehen dagegen die deutsche Wirtschaft weltweit an der Spitze, wenn es um Industrie 4.0-Konzepte geht. Wie weit sind wir mit der Digitalen Transformation aber tatsächlich schon vorangekommen und ist eine absolute Standortbestimmung überhaupt möglich?

Glaubt man Daniel Neuhaus, CEO der Telekom-Marketing-Tochter emetriq, ist die Lage insbesondere auf der Individualebene einzelner Manager dramatisch. Seiner Meinung nach verschläft Deutschland gerade die Datenrevolution und gefährdet somit den Erfolg der hiesigen Wirtschaft. Vielen Managern in Europa würde entweder die Vision oder der Mut zu langfristigen Investitionen fehlen. Da Veränderung auch Risiko bedeutet, würden sich einige „hasenfüßige“ Manager gar nicht mehr bewegen. Unternehmen sollten also lernen, das Potenzial von Plattformmodellen (Google, Amazon, eBay, …) und Daten zu verstehen und mutige Visionen zu verfolgen, um sich für die digitale Zukunft zu rüsten. Lesen Sie den vollständigen Meinungsbeitrag zur Digitalisierung in Deutschland in dem Online-Magazin The European.

Etwas positiver sehen die Rahmenbedingen auf Ebene von Gesellschafts- und Wirtschaftssystemen aus. Betrachtet man alleine die Innovationskraft, so liegt Deutschland laut dem „Innovationsindikator 2017“ weltweit auf Platz vier. Allerdings erreicht das deutsche Innovationssystem in keinem der fünf untersuchten Teilbereiche Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Staat und Gesellschaft eine führende Platzierung. Der gesondert ermittelte Digitalisierungsindex zeigt ein anderes Bild: Dort landet Deutschland nur im Mittelfeld auf Rang 17. Es hapert vor allem beim Breitbandausbau und E-Government. Erstellt wurde das Ranking vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI). Der komplette Report ist hier abrufbar.

Ein weiteres Digital-Ranking sieht Deutschland dagegen auf einem starken zweiten Platz. Hier wurden die strukturellen Rahmenbedingungen für Unternehmen untersucht, die sich digital transformieren möchten. Die von Land zu Land unterschiedliche Qualität analysiert die Allianz-Tochter Euler-Hermes in ihrem Enabling-Digitalization-Index (EDI). In der aktuellen Untersuchung hat sie 115 Nationen im Hinblick auf Regulierung, digitalen Bildungsgrad, Vernetzung, Infrastruktur und Marktgröße verglichen. Und siehe da: Nach den USA folgt Deutschland auf Platz zwei. Hier findet die Wirtschaft also sehr gute Rahmenbedingungen, um die eigene Digitalisierung weiter zu beschleunigen. Mehr Details zu diesem Ranking ist bei dem Magazin t3n nachzulesen.

Was bleibt, ist das Fazit, dass der Bedarf für die digitale Transformation durchaus in Deutschland erkannt wurde. Während die Politik allerdings bei Breitband und E-Government mitunter noch im Neuland lebt, treibt die Innovationskraft der deutschen Wirtschaft das Geschehen voran – auch wenn einige Manager sich vor Veränderungen scheuen. Insofern sehen auch wir der digitalen Zukunft positiv entgegen!

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Autoreninfo

Christine Siepe leitet das Team Business Marketing mit den Schwerpunkten auf Kundenkommunikation. Die Dipl.-Betriebswirtin ist seit fast 30 Jahren im Unternehmen tätig und Marketing- und Kommunikations-Allrounder.

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