Der Klimaschutz ist derzeit eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben. Mit der Schadstoffbegrenzung im Straßenverkehr, aber auch durch verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen können wir einen wertvollen Beitrag leisten. Im heutigen dritten Teil unserer Blog-Reihe zum Thema Data Economy geht es darum, wie sich das Ökosystem Wald nachhaltig bewirtschaften und schützen lässt – auf der Basis von Daten.
Angesichts der Auswirkungen des globalen Klimawandels hat Deutschland sich zum Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Auf dem Weg dahin sieht das Klimaschutzgesetz eine erhebliche Dekarbonisierung, d.h., Verminderung der Treibhausgasemissionen, in den kommenden Jahren vor. Alternative Antriebsarten und Mobilitätslösungen, um vor allem den Auto- und Lkw-Verkehr „zurückzufahren“, spielen hier eine wesentliche Rolle.
In Teil 2 unserer Blog-Serie haben wir berichtet, wie beispielsweise neue vernetzte Verkehrskonzepte auf der Basis von Mobilitätsdaten dabei helfen, die CO₂ -Emissionen im Straßenverkehr zu begrenzen. Darüber hinaus kann die Digitalisierung auch direkt bei den schützenswerten natürlichen Ressourcen ansetzen, wie zum Beispiel beim Ökosystem Wald. Wälder wirken regulierend auf das Klima. Sie dienen als Luftfilter und wichtige CO₂ -Senke, um die verursachten Emissionen auszugleichen. Laut Umweltbundesamt sollen durch die Reduzierung der Treibhausgasemissionen in Kombination mit einer nachhaltigen land- und forstwirtschaftlichen Bewirtschaftung langfristig Netto-Null-Emissionen erreichbar sein. Das wäre dann der Punkt, an dem die ausgestoßenen Treibhausgase zu 100 Prozent von Pflanzen, Böden, Gewässern oder anderen Speichertechnologien aufgefangen werden können.
Digitaler Zwilling für den Klimaschutz
In einem Leuchtturmprojekt beteiligt sich Materna an der Entwicklung innovativer IT-Lösungen, die dem Ökosystem Wald zugutekommen. Bisher fehlt die Möglichkeit, innerhalb der Wald-Wertschöpfungskette Daten zwischen den Beteiligten sicher digital austauschen und bei Bedarf gemeinsam nutzen zu können. In Deutschland liegt mehr als die Hälfte der gesamten Waldfläche in der Hand von über zwei Millionen Privatwaldbesitzern. Und rund 125.000 Unternehmen sind in die Holzwertschöpfungskette vom Setzling bis zu den fertigen Holzprodukten eingebunden.
In dem Projekt „Datenraum Wald und Holz (DWH 4.0)“ sollen nun sämtliche Datensilos erschlossen und für die Vernetzung der Forst- und Holzwirtschaft verfügbar gemacht werden. Mit umfangreichen Waldbestands-, Gelände-, Wege-, Holz-, Maschinen- und Logistikdaten wird der gesamte Prozess von der Bepflanzung bis zur Holzlogistik 1:1 durchgängig virtuell nacherstellt. Der virtuelle Wald, ein sogenannter „digitaler Zwilling“, vereint all diese Daten und sämtliches Wissen, beispielsweise über den Zustand der registrierten Bäume, an einer zentralen Stelle.
Diese Daten dienen künftig als Planungsgrundlage für eine schonende Bewirtschaftung, als Entscheidungsgrundlage für Klimaschutzaktivitäten, und dazu, die Klimabilanz der Akteure zu optimieren. Auf Basis eines standardisierten, dezentralen Datenaustausches können neue Smart Services für eine nachhaltige Holzwirtschaft entstehen.
Materna setzt das bundesländerübergreifende Projekt „Datenraum Wald und Holz 4.0“ im Rahmen des Förderwettbewerbes „Innovative und praxisnahe Anwendungen und Datenräume im digitalen Ökosystem GAIA-X“ gemeinsam mit einem Konsortium aus Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung und Wissenschaft um.
Näheres zu der europaweiten Cloud-Initiative GAIA-X erfahren Sie hier.
Teil 1 – Teilen macht glücklich: Daten für neue digitale Geschäftsmodelle
Teil 2 – Stau auf der Autobahn? – Daten machen den Weg frei!
Teil 3 – Daten für ein besseres Klima: Wir digitalisieren den Wald!
Teil 4 – Zusammen auf Wolke GAIA-X: Europa im Datenrausch
Teil 5 – Daten für die Mobilität der Zukunft in Europa
Teil 6 – Ja-Nein-Vielleicht: Wie sehen deutsche Unternehmen GAIA-X?
Teil 7 – GAIA-X 4moveID: Verkehrskomponenten digitalisieren und sicher vernetzen
Teil 8 – Gaia-X 4Future Mobility wird Lighthouse Project