Der Materna Blog – wissen was los ist

©SFIO CRACHO - stock.adobe.com

Auf der Überholspur: Automobilbranche ist führend beim Blockchain-Einsatz

Der ITK-Branchenverband Bitkom veröffentlichte im April eine interessante Studie über den Einsatz der Blockchain-Technologie in der deutschen Wirtschaft. Dazu wurden branchenübergreifend rund 1.000 Führungskräfte aus verschiedenen Unternehmensgrößen zum Einsatz der Blockchain befragt. Die Ergebnisse wurden durch Experteninterviews ergänzt bzw. validiert, darunter auch mit Johannes Rosenboom, Vice President Sales, Marketing & Business Development bei Materna.

Eine Definition der Technologie

Die Ergebnisse zeigen, dass die Blockchain in der deutschen Unternehmenslandschaft angekommen ist: 95 Prozent der Befragten gaben nämlich an, dass sie den Begriff Blockchain erklären können oder zumindest wissen, was dieser bedeutet. In dem Report wird dazu die folgende Definition vorgeschlagen: „Blockchain ist eine Technologie zur gesicherten Verarbeitung und Prüfung von Datentransaktionen auf Basis eines verteilten Peer-To-Peer-Netzwerks. Blockchain ist Teil der Distributed Ledger Technologie-Familie. Es werden kryptographische Verfahren, Konsensalgorithmen und rückwärtsverlinkte Blöcke genutzt, um Transaktionen praktisch unveränderbar zu machen.“ Die Definition klingt vielleicht etwas trocken, aber wer sich die folgenden Einsatzmöglichkeiten anschaut, wird das Prinzip der Blockchain rasch verstehen.

Auf der Überholspur

Der Bericht geht aber auch der Frage nach, wo die Experten die größten Potenziale für konkrete Projekte sehen. Richtig Gas gibt die Automobilindustrie, die aktuell nämlich führend beim Blockchain-Einsatz ist: 13 Prozent der Automobilbauer setzen die Technologie bereits ein, gefolgt von der Energiebranche mit 9 Prozent und den Banken und Versicherungen mit 6 Prozent.

Der Report erwähnt auch, dass sich die Automobilbranche mit konkreten Anwendungsszenarien sehr zurückhält. Es werden jedoch offen zukünftige Ideen diskutiert, wie beispielsweise die Wertschöpfungskette komplett über die Blockchain abzubilden, inklusive der Integration von Zulieferern. Zur Qualitätssicherung könnten Informationen über die Herstellung von Bauteilen in der Blockchain gespeichert werden, wie eingesetzte Rohstoffe oder Maschinen. Wird ein Fahrzeug später wegen eines Konstruktions- oder Materialfehlers zurückgerufen, liefern die in der Blockchain fälschungssicher gespeicherten Daten erste Informationen über mögliche Gründe. So lassen sich die am Produktionsprozess beteiligten Zulieferer rasch identifizieren und auch einzelne Fahrzeuginhaber können direkt angesprochen werden, da genau bekannt ist, in welchen Autos welche Teile aus welchem Produktionsvorgang verbaut wurden. Das spart unter Umständen den Rückruf einer gesamten Modellreihe.

Wer nutzt die Blockchain sonst noch?

Mehr als die Hälfte der Unternehmen beschäftigt sich in den Bereichen Buchhaltung, Finanzen und Controlling mit der Blockchain. 34 Prozent setzt sich mit der Blockchain in Logistik- und Lagerprozessen auseinander und jedes vierte Unternehmen setzt die Blockchain in Marketing und Vertrieb ein bzw. plant dies. Dahinter liegen die Unternehmensbereiche Einkauf, Produktion und Fertigung sowie Personal.

Ausblick: Es gibt noch viel zu tun

Trotz der vielen Initiativen in der deutschen Wirtschaft sehen die Experten im internationalen Vergleich noch Nachholbedarf. So betrachten 6 Prozent die deutsche Wirtschaft bei der Blockchain als abgeschlagen gegenüber anderen Ländern, jedes dritte Unternehmen schätzt sie als Nachzügler ein.

Wer ein Blockchain-Projekt starten möchte, sollte sich idealerweise externe Hilfe holen, um möglichst schnell die Grundlagen für erste Projekte zu schaffen. Jedes dritte Unternehmen, das den Blockchain-Einsatz plant, diskutiert oder bereits umgesetzt hat, nahm zum Zeitpunkt der Befragung externe Beratungsleistungen in Anspruch.

Der Studienbericht „Blockchain in Deutschland – Einsatz, Potenziale, Herausforderungen“ von Bitkom ist kostenfrei unter diesem Link abrufbar.

Schlagwörter: ,

Autoreninfo

Christine Siepe leitet das Team Business Partner & Inside Sales. Zuvor sorgte sie langjährig in der Unternehmenskommunikation für eine eindeutige Positionierung von Materna am Markt über verschiedene Kommunikationskanäle wie Print, Social Media und Online. Die Dipl. Betriebswirtin ist seit mehr als 25 Jahren im Unternehmen tätig.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Sie müssen den Bedingungen zustimmen, um fortzufahren.

Java ist auch ein Trainee-Programm
Warum die digitale Transformation von innen heraus erfolgen muss