Am 11. September 2024 feierte das ÖV-Symposium sein 25-jähriges Jubiläum. Expert:innen diskutierten unter anderem über die Chancen und Herausforderungen von KI sowie die Bedeutung digitaler Souveränität – mit Rückblick auf die vergangenen 25 Jahre und Ausblick auf kommende Entwicklungen. Seit 1999 ist es eine zentrale Kongressveranstaltung für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung.
In diesem Jahr waren wir unter dem Motto „DIGITAL.VORAN – Verwaltung souverän gestalten“ unterwegs. Zahlreiche Expert:innen sprachen und diskutierten unter anderem über die Herausforderungen und Chancen der Künstlichen Intelligenz (KI) und die Bedeutung digitaler Souveränität für die Verwaltung.
Doch zunächst haben wir im Rahmen der Begrüßung durch Gastgeber Michael Hagedorn, CEO der Materna-Gruppe, einen Rückblick auf die letzten 25 geworfen. Ein Rückblicks-Video erinnerte an die Anfänge: Die Premiere fand am 9. November 1999 in Neuss unter dem Motto „Chancen für den schlanken Staat“ statt.
Einige Herausforderungen der ersten Stunde sind auch heute noch wichtige Themen – etwa die E-Akte, die bis heute eine zentrale Rolle im Verwaltungshandeln spielt. Das ÖV-Symposium ist kontinuierlich gewachsen sowohl bei den Teilnehmendenzahlen als auch bei den Ausstellern. Die zunächst kleine Begleitausstellung in den Anfangsjahren umfasste in diesem Jahr 35 Aussteller. Besonders der Praxisaustausch stand und steht seit jeher im Mittelpunkt des ÖV-Symposiums und sorgte für den jährlich wiederkehrend hohen Besucherstrom.
Ein wichtiges Thema ist seit dem letzten Jahr auf der Agenda des ÖV-Symposiums: die wachsende Bedeutung von KI. Das ÖV-Symposium bietet den idealen Rahmen, um die Diskussion über den Einsatz von KI in der öffentlichen Verwaltung zu führen und sinnvolle Einsatzmöglichkeiten zu entwickeln.
Kommunalverwaltung: Chancen und Herausforderungen
Andreas Wohland, Beigeordneter des Städte- und Gemeindebunds NRW und Vertreter der kommunalen Spitzenverbände, hielt eine Keynote zur Rolle der Digitalisierung in der Kommunalverwaltung. In seiner Eröffnungsbemerkung hob er die besondere Bedeutung des ÖV-Symposiums hervor: „Im Rheinland ist alles, was das dritte Mal stattfindet, Tradition, was das fünfte Mal stattfindet, Brauchtum. Da ist etwas, das zum 25. Mal stattfindet, ja schon ein historisches Ereignis.“
Inhaltlich ging Wohland auf die drängenden Herausforderungen der Kommunen ein, insbesondere den Fachkräftemangel und die Datensicherheit. Zudem seien die Kommunen stark auf Standardlösungen angewiesen, da Individuallösungen in vielen Bereichen noch zu verbreitet seien und die Effizienz behinderten. Ein weiteres zentrales Thema in seiner Rede war die Cybersicherheit. Angesichts der zunehmenden Anzahl von Cyberangriffen, die auch öffentliche Einrichtungen betreffen, müsse die Datensicherheit höchste Priorität haben.
KI made in Germany: Möglichkeiten und Grenzen
Einer der Höhepunkte des Vormittagsprogramms war der Impulsvortrag von Jonas Andrulis, CEO und Gründer von Aleph Alpha. Er sprach unter dem Titel „Das Fundament einer neuen Generation Verwaltung“ über die Fortschritte und Herausforderungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz.
Aleph Alpha entwickelt mit „PhariaAI“ eine spezialisierte KI-Lösung für den öffentlichen Sektor. Die Technologie von Aleph Alpha ist gerade für die Verwaltung so interessant, da sie wichtige Kriterien erfüllt, wie Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse, Transparenz und Offenheit. Sie unterstützt die digitale Souveränität und damit die Datenhoheit. Andrulis hob hervor, dass die Partnerschaft von Materna und Aleph Alpha großes Potenzial biete, um die Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung weiter voranzutreiben: „Wir wollen Sie in die Lage versetzen, mit der Technologie eine Transformation einzuleiten.“ Aleph Alpha baut eine neue Generation von Wissensarbeit und Verwaltungsprozessen.
Roundtable: Souveränität in der Digitalisierung
Ein weiteres zentrales Element des ÖV-Symposiums war der Roundtable, bei dem die Experten Michael Hagedorn, Georg Lucht (MHKBD), Andreas Wohland, Dr. Johannes Velling (MWIKE), Knuth Molzen (T-Systems) und Richard Bürmann (CGI) besonders über die Themen Souveränität und Datenschutz in der digitalen Verwaltung diskutierten.
Die Themen reichten von der Souveränität im Umgang mit Daten und Technologien bis hin zum Datenschutz, der in der öffentlichen Verwaltung eine besondere Rolle spielt. Weitere Diskussionspunkte waren die aktuellen Möglichkeiten des Einsatzes von KI, die Rolle des Menschen als Entscheidungsträger und die Frage, wie KI im Verwaltungsumfeld sinnvoll integriert werden kann.
Ein erfolgreicher Tag voller Einblicke
Das 25. ÖV-Symposium zeigte eindrucksvoll, dass die Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der öffentlichen Verwaltung zahlreiche Chancen mit sich bringt. Der Vormittag war geprägt von spannenden Vorträgen und Diskussionen, die zeigten, dass der Weg zur digitalen Souveränität noch lange nicht abgeschlossen ist. KI bietet immense Möglichkeiten, wie die Automatisierung von Routineaufgaben, eine effizientere Bearbeitung von Anträgen sowie die Verbesserung von Entscheidungsprozessen durch Datenanalysen. Mit klaren Regularien und einem verantwortungsvollen Umgang wird diese Technologie das volle Potenzial entfalten und die öffentliche Verwaltung maßgeblich modernisieren.
Am Nachmittag ging die Veranstaltung mit spannenden Workshops und Vorträgen in vier parallelen Fachforen weiter, bei denen spezifische Themen vertieft wurden. Gleichzeitig stand intensives Networking im Fokus. Viele Teilnehmende tauschten sich über innovative Ansätze und Lösungen für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung aus.
Wir sagen Danke an alle Gäste, Speaker, Aussteller und alle helfenden Hände vor und hinter den Kulissen und freuen uns auf unser Wiedersehen beim 26. ÖV-Symposium am 24. September 2025 in Düsseldorf.